Linierung ist eines der ältesten Kunsthandwerke. Schon die alten Römer dekorierten ihre Streitwagen mit Zierlinien. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts jedoch entwickelte es sich praktisch überhaupt nicht weiter. Die Linien folgten wie schon seit Äonen immer brav den Konturen des Objekts, welches sie umgab, vom Buchdeckel bis zum Fahrradrahmen. Dann, etwa 1953, tauchten in Südkalifornien auf einmal seltsame, bizarre Liniengewirre auf den umgebauten Autos junger Männer auf. Zuerst nur auf den Handschuhfachdeckeln, wuchsen sie zwei Jahre später um die Kühlergrille, hinter die Radläufe, über Kofferdeckel, C-Säulen und Türfallen. Freestyle Pinstriping war geboren. Die Erfindung des Freistil-Linierens wird im Allgemeinen Von Dutch (Kenneth Howard, 1929–1992) zugeschrieben. Tommy the Greek (Tommy Hrones, 1906–2002) war Von Dutchs Vorreiter, berühmt für seine Meisterschaft und seine Teardrops. Seine Stripings blieben jedoch bei aller Kompliziertheit klassisch und hatten nichts von der bizarren Hektik Von Dutchens. Diese beiden und Ed Roth (1932–2001), der als Pinstriper anfing und es später mit seinen fahrenden Skulpturen zu unsterblichem Ruhm in der Custom- Autowelt brachte, waren die bekanntesten Pinstriper dieses ersten goldenen Zeitalters. Von etwa 1965 bis 1985 war dann das Interesse an Pinstriping fast erloschen. Die Custom-Car-Welle wurde mit der Ankunft der Beatles durch die Popwelle abgelöst. (Roth: Guys wuz buyin´ guitars instead of cars). Materieller Besitz wie ein kunstvoll gefertigtes Custom Car war unter den aufkommenden Idealen der Hippies abgesagt, galt als uncool. In den 1970er Jahren entstanden verschiedene neue Customstile – Vans, Pro Street, Lowrider, Offroader, Billet – die entweder völlig schmucklos waren oder mit Airbrush, oftmals in Mural (Wandgemälde)-Form verziert. Airbrush begann sich als beherrschende Dekorationsform auf Autoblechen durchzusetzen, und bis heute hat es diese Position inne. Bei den rein abstrakten Motiven gesellte sich um 1990 eine dem Pinstriping ähnelnde Art hinzu: das Tribal. Es wird allerdings fast nie gemalt, sondern nur aufgeklebt, gedruckt oder tätowiert. In der Formensprache an die Kunst verschiedener Naturvölker – hauptsächlich der Māori und der Kelten – angelehnt, findet es sich bis heute auf Autos, auf den Armen ihrer Fahrer und über dem Hinterteil (Arschgeweih). In den frühen 1990er Jahren jedoch begann man, die frühen Customstile wiederzuentdecken. Diese Leute – oft sowieso Retro-begeisterte Rockabillys – spritzten ihre alten Autos nicht länger in glänzenden Pastell- oder Neontönen, sondern in matter Grundierung, und statt Hi-Tech-Billet-Anbauteilen wurde auf authentisches, altes Zubehör Wert gelegt: SV-Motoren, Stahlfelgen, Cheater Slicks. So wurde auch das Pinstriping wieder populär. (Quelle: WIKIPEDIA)

- Pinstriping -- Lettering - Custompainting -

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Linierung ist eines der ältesten Kunsthandwerke. Schon die alten Römer dekorierten ihre Streitwagen mit Zierlinien. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts jedoch entwickelte es sich praktisch überhaupt nicht weiter. Die Linien folgten wie schon seit Äonen immer brav den Konturen des Objekts, welches sie umgab, vom Buchdeckel bis zum Fahrradrahmen. Dann, etwa 1953, tauchten in Südkalifornien auf einmal seltsame, bizarre Liniengewirre auf den umgebauten Autos junger Männer auf. Zuerst nur auf den Handschuhfachdeckeln, wuchsen sie zwei Jahre später um die Kühlergrille, hinter die Radläufe, über Kofferdeckel, C-Säulen und Türfallen. Freestyle Pinstriping war geboren. Die Erfindung des Freistil-Linierens wird im Allgemeinen Von Dutch (Kenneth Howard, 1929–1992) zugeschrieben. Tommy the Greek (Tommy Hrones, 1906–2002) war Von Dutchs Vorreiter, berühmt für seine Meisterschaft und seine Teardrops. Seine Stripings blieben jedoch bei aller Kompliziertheit klassisch und hatten nichts von der bizarren Hektik Von Dutchens. Diese beiden und Ed Roth (1932–2001), der als Pinstriper anfing und es später mit seinen fahrenden Skulpturen zu unsterblichem Ruhm in der Custom-Autowelt brachte, waren die bekanntesten Pinstriper dieses ersten goldenen Zeitalters. Von etwa 1965 bis 1985 war dann das Interesse an Pinstriping fast erloschen. Die Custom-Car-Welle wurde mit der Ankunft der Beatles durch die Popwelle abgelöst. (Roth: Guys wuz buyin´ guitars instead of cars). Materieller Besitz wie ein kunstvoll gefertigtes Custom Car war unter den aufkommenden Idealen der Hippies abgesagt, galt als uncool. In den 1970er Jahren entstanden verschiedene neue Customstile – Vans, Pro Street, Lowrider, Offroader, Billet – die entweder völlig schmucklos waren oder mit Airbrush, oftmals in Mural (Wandgemälde)-Form verziert. Airbrush begann sich als beherrschende Dekorationsform auf Autoblechen durchzusetzen, und bis heute hat es diese Position inne. Bei den rein abstrakten Motiven gesellte sich um 1990 eine dem Pinstriping ähnelnde Art hinzu: das Tribal. Es wird allerdings fast nie gemalt, sondern nur aufgeklebt, gedruckt oder tätowiert. In der Formensprache an die Kunst verschiedener Naturvölker – hauptsächlich der Māori und der Kelten – angelehnt, findet es sich bis heute auf Autos, auf den Armen ihrer Fahrer und über dem Hinterteil (Arschgeweih). In den frühen 1990er Jahren jedoch begann man, die frühen Customstile wiederzuentdecken. Diese Leute – oft sowieso Retro-begeisterte Rockabillys – spritzten ihre alten Autos nicht länger in glänzenden Pastell- oder Neontönen, sondern in matter Grundierung, und statt Hi-Tech-Billet-Anbauteilen wurde auf authentisches, altes Zubehör Wert gelegt: SV- Motoren, Stahlfelgen, Cheater Slicks. So wurde auch das Pinstriping wieder populär. (Quelle: WIKIPEDIA)
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